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Biographie
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„ Eine mystische Stimmung durchzieht die Bilder. Zwar ist dem wirren Geäst und dem üppigen Blattwerk ein gewisser Realismus nicht abzusprechen, doch geht es hier um eine andere Natursicht als in der klassischen europäischen Landschaftsmalerei. In den Wäldern wohnen Geister. Gottheiten besetzen in Tier- und Maskenformen die dunklen Sphären des Waldes. Sie verweisen auch auf die kulturellen Wurzeln des Malers. Der Maler betrachtet unsere Welt aus dem Wissen um uralte Wahrnehmungen. Er sieht sich auch als Teil der Natur. In den Arbeiten von Dae-Cheon Lee kann man das Suchen nach den nicht-rationalen Seiten des Menschen finden, nach der vergessenen Welt, in der wir alle einmal gelebt haben und die noch in uns steckt. Jäger und Beutetier sieht er nicht als Täter und Opfer, sondern als eine Einheit im großen Kosmos der Natur. Ebenso wie sein Naturverständnis durchströmt seine Bilder eine tiefe Harmonie. Er will kein Umweltschützer und kein politischer Agitator sein. Er ist ein künstlerisch Suchender, der sein Urvertrauen im tiefsten Menschsein findet.“ Zitat Alexander Wendt, Galerie Quartier Leipzig: „Ihm geht es generell um das Prinzip Landschaft: Auch seine Interieurs sind nichts anderes als Innenlandschaften, …, manchmal durchdrungen von schillernden Farbblasen, die sich wie eine fremdartige Vegetation ausbreiten. Seine bevorzugten Farben sind grün, erdiges Braun und Ocker, Töne einer manchmal dschungelartig wuchernden und manchmal zur weiten Ebene gezähmten Natur, allerdings oft durchsetzt von dem, was Roland Barthes das „Punctum“ eines Bildes nannte, also das durchdringende Element, das sich im Kopf des Betrachters festhakt: In seinem Fall manchmal Armeen aus Spielzeugsoldaten, fragmentierte Zeichnungen von Tieren oder rätselhafte leuchtende Zelte in Plastikfarben. Seine Bilder sind für ihn immer auch Bühnen, die er lustvoll und mit Bildwitz bespielt, wenn er koreanische ebenso wie europäische Bildvorlagen benutzt, oder wenn er Naturszenen mit der bunten Ästhetik von Computerspielen aufmischt.“
Hartmut Engelkemeier (Quelle: Katalog „Vergessene Welt“, Plettenberg 2009)