Anflug - Vicky Ritter

 

Anflug

Informationen zum Künstler

  • Name: Vicky Ritter
  • Geburtsort: Leipzig
  • Geburtsjahr: 1974

Biographie

  • 1991-94 Berufsausbildung zur Schilder- und Lichtreklameherstellerin
  • 1994-98 entsprechende Berufstätigkeit
  • ab 1998 Studium Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
  • 2003 Studienaufenthalt in Shenyang, China
  • 2004 Diplom HGB Leipzig
  • 2004-05 Ausbaustudium Lithografie HGB Leipzig bei Prof. Rolf Münzner
  • seit 2006 freie Grafikerin
  • lebt und arbeitet in Leipzig
     

Informationen zum Kunstwerk

  • Entstehungsjahr: 2007
  • Technik: Mischtechnik auf Papier
  • Original Format: 61 x 43 cm



„Die in Plettenberg geschaffenen und in diesem Katalog zusammengefassten Gemälde als wild einzustufen, wäre jedoch eine völlige Fehleinschätzung. Die Figuren in Vicky Ritters Gemälden repräsentieren Typen, die in ihren Formencharakteren ihrer jeweiligen Rolle im Bild entsprechen. Immer wieder sind es die Begegnungen zweier Figuren, die Ausgangspunkt der malerischen Untersuchung werden. Dabei scheinen gerade in diesen Bildern archetypische Handlungsweisen zwischenmenschlicher Beziehungen ablesbar. In Vicky Ritters Bildern wirken die sozialen Konstellationen der Figuren immer zerbrechlich, und zeigen den Menschen in dem kurzen Moment zwischen Kontaktaufnahme und dem Bewusstwerden, dass der Wunsch nach einer idealen dauerhaften Verbindung nicht erfüllt werden kann. Die Bilder stellen Situationen in labilem Gleichgewicht dar, und dieses Gleichgewicht findet seine formale Entsprechung auch in der Balance von Farben und Formen der einzelnen Kompositionen. Mit skizzenhafter Leichtigkeit führt die Künstlerin in ihre Bildwelt und die oft fragmentarisch anmutenden Formulierungen erhöhen noch den Eindruck, nur für einen kleinen Moment dem Werden der Protagonisten in Vicky Ritters Bildern beizuwohnen. War vor Plettenberg die Drucktechnik der Lithografie das bevorzugte Mittel, sich künstlerisch zu äußern, so konnte Vicky Ritter ihr technisches und damit auch ihr künstlerisches Repertoire in Plettenberg erweitern. Sie begann, die Radierwerkstatt einer Künstlerkollegin nutzend, ihre Figurenkonstellationen in Zink- und Kupferblech zu nutzen. Hierbei nutzte sie die unprätenziöse Technik der Kaltnadel, um, meist linear, in großen Formen Themen zu gestalten, wie sie auch in ihrer Malerei zu finden sind. Besonders bemerkenswert sind ihre Monotypien, kleine Durchdruck-Zeichnungen, in denen es von spontanen Ideen wimmelt. Gerade in ihnen zeigt sich der geistreiche Witz der Künstlerin. Hier schafft sie sich eine nicht zu überblickende Spielwiese von künstlerischen Möglichkeiten. Vielleicht sind es gerade diese Monotypien, die den Titel der Ausstellung >Wildfang< begründen.“

Zitat Markus Bläser im Vorwort des Katalogs „Wildfang“