o.T. ("Minotaurus")Informationen zum Künstler
Biographie
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„Vitomir Kaučič hat einen durch Äußeres angestoßenen Zugang zur Kunst. Sein Thema ist die Übertragung von Visuellem in die Malerei so wie er sich auch für die Darstellung im Film interessiert. Dabei filtert er das Visuelle nicht so wie man es vielleicht erwarten würde. Es sind keine heroischen Momente der Wirklichkeit, sondern Triviales. Er beschäftigt sich zum Einen mit Comics. In Japan gibt es Unmengen von Comics, genannt Mangas. Sie sind in ihrer Naivität nicht zu überbieten. Für Kinder gemacht mit kindlichen Gesichtern, millionenfach reproduziert stellen sie Phantasiegebilde dar mit gewissen Ähnlichkeiten zu Tieren – kann man sich einen größeren Gegensatz zu unserer abendländischen Malerei vorstellen? Mit der Übertragung in die Malerei und des Mittels der Vergrößerung („Blow-Up“) entsteht etwas Neues. Das Kindlich-naive löst sich vor unseren Augen auf. Das Strukturierte des Originaldrucks, die Pixel, treten hervor. Sein weiteres Sujet sind Videospiele, die ähnlich naiv und massenhaft verbreitet sind. Diese beschäftigen sich oft mit Gewalt, wobei es eine virtuelle Gewalt ist, die mit Brutalität nichts zu tun hat sondern mit Bedeutungsverschiebung. Krieg als Spielt. Spiel als Kunst. Aber es ist ein bedrohliches Spiel, Panzer und Flugzeuge kommen vor. Farben werden plakativ oder zurückhaltend eingesetzt… Solche Kriegsphantasien können nahe liegen, wenn man als Slowene so nah am Balkankrieg gelebt hat. Aber es werden keine Kriegsgeschichten erzählt oder der Krieg angeklagt. Das Thema lautet: für die Kunst Tabuisiertes in die Kunst einführen, gewohnte Sichtweisen hinterfragen. Das was für uns wichtig ist, die künstlerische Form, kommt dabei vielleicht manchen etwas zu kurz. Das aber ist seine Absicht.“
Auszug Eröffnungsrede zur Ausstellung (Hartmut Engelkemeier, 01.10.2002)